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Passend zu unserem Unimog 411 restauriere ich einen alten Bundeswehranhänger aus den 60ern. Er hat dieselbe Radgröße und passt von den Proportionen ganz gut zum geplanten Zugfahrzeug.
Den Hänger konnte ich dem jungen Mann auf dem oberen Bild im Hunsrück abkaufen. Vielen Dank nochmals.
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Es gibt 2 Generationen an Anhängerm und die jeweils in Ausführung mit Druckluftbremse (1,5t) oder mit Auflaufbremse (1,0t), wobei beim Bund bei der Gewichtsangabe die Nutzlast beziffert wird.
Die Druckluftbremsanlagen sind durch die Bundeswehr von Einleitungs- in 2-Leitungsbremsanlagen umgebaut. Da unser Mog zwar eine Einleitungsbremsanlage hat, ein Rückbau des Hängers auf eine Einleitungsanlage zwar leicht, aber schwierig durch den TÜV abzunehmen ist, habe ich mich für den auflaufgebremsten Anhänger der ersten Generation entschieden. Letztlich ist dieser auch universeller einsetzbar und passt am besten zu der Größen eines 411er.
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Für Anhänger in gutem Zustand muss man deutlich über 1000€ einkalkulieren. Den oberen habe ich deutlich günstiger bei ebay gefunden, aber man sieht auch, dass ein Lackauffrischung angemessen erscheint. :-)
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Da ich diesen eh restaurieren und neu lackieren wollte, macht der Rost außer ein bisschen Arbeit nichts. Die Bleche sind recht massiv und zeigen keine Durchrostungen. Die technischen Daten könnt Ihr dem Fahrzeugschein entnehmen; dies ist übrigens die Bescheinigung, die man erhält, wenn man den Anhänger von der Bundeswehr erwirbt, um ihn dann öffentlich zuzulassen.
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Dies ist der dann erstellte offizielle Fahrzeugschein:
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Das ist das original Typenschild:
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Ein Punkt der Restaurierung wird der Kauf einer neuen Plane sein. Ich habe diverse Planenmacher im Internet angefragt und deutliche Preisunterschiede (bis zu doppelt so teuer) feststellen müssen. Die 3 Planenelemente kosten beim günstigsten Anbieter ca. 167€. Auch wenn ich nun letzlich einen anderen (lokalen) Anbieter gewählt habe, möchte ich diesen hier einen Link spendieren, da dieser sehr freundlich und eben günstig war. Es ist Planen-Hauser.
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Die Ersatzteilversorgung scheint ein eher schwieriges Thema zu werden. Es gibt einige Ebay Angebote, aber keine richitgen Ersatzteillisten oder dergleichen. Und meistens sind es Ausschlachtteile, und die eher teuer.
Wenn einer von Euch dort einen Tipp hat, würde ich mich über Post freuen.
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Anbei ein paar weitere Bilder im Kaufzustand:Â
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Bei der Restaurierung habe ich zunächst die Pritsche bearbeitet. Mit der Stahlbürste den Lack anrauen, den Rost so weit es geht entfernen. Danach folgte eine Rostschutz-Grundierung mit einen Farbsystem von Schöner Wohnen, die bei Stiftung Warentest positiv bewertet wurde.
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Beim Decklack entschied ich mich für die folgenden Farben:Â
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Anbei Bilder der Pritsche:
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Der Boden hatte doch einige Rostpickelchen mehr:
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Danach war das Fahrgestell dran: Rostschutzlack von Hammerit in schwarz matt, wobei ich dort, wenn ich es nochmals machen wüßte, ein anderes System wählen würde.
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Die Achse ist hier schön zu erkennen, es ist eine Drehstabachse, der genaue Aufbau ist mir allerdings unbekannt.
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Die Elektrik habe ich zum größten Teil neu gelegt und um eine autarke Anhängerbaterie mit 40Ah ergänzt. Über die 13-polige Anhänger-Steckdose ist diese mit dem Zugfahrzeug verbunden und wird geladen. Dies ist nicht ganz unproblematisch, da dies faktisch die beiden Batterien parallel schaltet, zumindest bei meinem Unimog 411 als Zugfahrzeug.
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Dabei können höhe Ströme fließen, wenn diese unterschiedliche Ladungsstände haben. Diese Schaltung wird nicht empfohlen. Um die Höhe der Ströme zu kennen, habe ich ein Messgerät ergänzt, was Spannung und Strömstärke zur Batterie vermißt.
Moderne PKW haben ein Steuergerät mit Erkennung des Anhängers, so dass die Batterien nicht parallel geschaltet werden (sollten).Â
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 Nun einige vom fertigem Hänger, hier beim Oldtimertreffen im Sprudelhof Bad Nauheim:
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Eine Ergänzung noch zwecks Zulassung:
Die Rücklichter sind kleine 4W- Birnchen, die zusätzlich noch in dieser Führung gekapselt und gedämpft sind. Bei Tag ist damit das Rücklicht fast nicht mehr erkennbar, womit der TÜV ein kleines Problem hatte. Ich konnte es lösen, indem ich die Einsätze einfach herausgebrochen habe.
Anlaß zur Diskussion gab auch die am Anhänger montierte Nato-Kupplung, die ich ebenfalls entfernen musste.
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Der Anhänger wurde dann noch auf den Namen "Annegret" getauft und der Innenausbau fing an.Â
Ich möchte ihn dazu nutzen, um bei Oldtimertreffen hinten eine Schlafmöglichkeit zu haben und ihn als Wohnmobil zu nutzen. Dazu habe ich eine Art Bettgestell 2x1m gebaut, um den in die Ladefläche stehende Kotflügel zu überbauen.
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In die Plane hinten wurde noch eine Öffnung für den leichteren Zugang eingebracht und 2 Reisverschlüsse eingenäht: